Situiert am Serrahn findet sich die Serrahnstraße zwischen der Bahnhofsgestaltung Bergedorfs und der Alten Holstenstraße wieder. Hier trifft die junge Planung des Bahnhofs, geprägt durch einen einheitlichen Betonplattenbelag, auf den romantischen Kopfsteinpflaster-Charakter der Einkaufsstraße Alte Holstenstraße.
Begünstigt durch ihre prominente Lage am Wasser und Hafen ist die Serrahnstraße momentan ein Mix an Materialien, der keiner klaren Gestaltungslinie folgt.
Ziel der Planung ist es, dem identitätsstiftenden Standort des Hafens gerecht zu werden und gleichzeitig die Serrahnstraße an die umgebenden Planungen anzubinden.
Im ersten Schritt wurde eine Neuzonierung der Serrahnstraße überdacht. Die Sortierung in eine klare Gastronomie- und Auslagezone entlang der Gebäudekante und einen großzügigen Promenadenbereich am Wasser ist hierfür wesentlich. Der Promenadenbereich unterteilt sich zusätzlich in eine Bewegungszone, wo Feuerwehr/Anlieferung und Radfahrer fahren können und eine Flaniermeile für die Fußgänger direkt am Wasser.
Die neue Zonierung zeichnet sich durch die Auswahl der Belagsmaterialien ab. So wird der Plattenbelag des Bahnhofs als Sockel um die Gebäude weitergeführt und bindet die Serrahnstraße an das Bahnhofsquartier an. Die Gastronomiezone ist weiterhin durch eine einheitliche Mobiliarausstattung erkenntlich gemacht.
Die Promenade wird einheitlich aus gesägtem Großsteinpflaster gestaltet. So schließt sie sich nicht nur gestalterisch an die Alte Holstenstraße an, sondern wird auch dem Bild einer Hafenpromenade auf moderne Art und Weise gerecht. Ein Plattenband aus großformatigen Natursteinplatten entlang der Uferkante leitet den Fußgängerverkehr verstärkt in diesen Bereich der Promenade.
Durch das Entfernen der Gastronomiezone entlang der Uferkante wird diese für den Publikumsverkehr geöffnet und bietet einen neuen Blick auf den Serrahn. Das bestehende Geländer wird entfernt und durch ein niedrigschwelliges, robustes Holzelement ersetzt. Dieses dient gleichzeitig als Anfahrtschutz und Barriere sowie als Sitzelement am Wasser. Durch punktuelle Öffnungen werden die Zugänge zum Wasser akzentuiert. Zwischen den Bäumen werden zusätzlich Holzbänke mit seniorengerechten Lehnen in derselben Haptik aufgestellt.
Die Bestandsbäume werden grundsätzlich in ihren Standorten belassen und nur im Bereich des Krans um 2 Bäume ausgelichtet, um den Blick auf den Kran freizugeben. Zukünftig sind sie mit einer offenen Baumscheibe ebenerdig in der Promenade eingefasst, um das Queren der Promenade transparenter zu gestalten.
Für eine gleichmäßige Ausleuchtung sieht das Beleuchtungskonzept die Ergänzung der bestehenden Leuchten zwischen den Baumstandorten vor. Zusätzlich wird zur Inszenierung der denkmalgeschützten Kaimauer eine Effektbeleuchtung an der Holzkante am Ufer angebracht.
Die neue Serrahnstraße ist zukünftig durch ihre großzügige Promenade am Serrahn geprägt, an der das Flanieren und der Aufenthalt mit dem Erlebnis des Hafens und Wassers möglich ist.
Location: | Bergedorf |
Typology: | Square & City |
Status: | 2nd Prize |
Year: | 2018 |
Keywords: | Promenade, Water, Natural Stone, To stroll, Stay, Bank, Wood, Paving slabs, Pavement, harbour, Bike path |